Behandlung von Kälberdurchfall: Ein wichtiger Faktor für den Erfolg in der Milchviehhaltung.
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Die Gesundheit junger Kälber hat große Auswirkungen auf ihr gesamtes Leben und nimmt Einfluss auf die Tageszunahmen, die Reproduktionsleistung und sogar die zukünftige Milchproduktion. In den ersten drei Lebenswochen ist die Mortalität von Kälbern deutlich höher als in der restlichen Aufzuchtsperiode, was diesen Zeitraum nicht nur wirtschaftlich äußerst wichtig macht. Dabei wird der Gesundheitsstatus von vielen Faktoren, einschließlich Tier-, Umwelt- und Managementpraktiken, beeinflusst (Abbildung 1).
Abbildung 1: Die vielen Faktoren, die die Gesundheit und Morbidität von Kälbern beeinflussen.
Die kritischen ersten Lebenswochen.
Erkrankungen, die bei neugeborenen Kälbern auftreten, haben einen erheblichen Einfluss auf die täglichen Zunahmen, die langfristige Leistung und können für den Verlust des genetischen Potenzials für die zukünftige Verbesserung der Herde sorgen. Um der Symptomatik des Kälberdurchfalls wirksam entgegenzuwirken, ist vorrausschauendes Handeln erforderlich.,
Die Anwendung konsequenter Biosicherheitsmaßnahmen, wie beispielsweise die Einhaltung von Impfprotokollen für Kühe oder die Gewährleistung einer sauberen Umgebung, ist von entscheidender Bedeutung. Daneben ist eine schnelle Versorgung der neugeborenen Kälber mit einer ausreichenden Menge an qualitativ hochwertigem Kolostrum ein wichtiger Baustein der Kälbergesundheit. Durch die Anwendung dieser Präventionsstrategien kann die Immunität der Kälber gestärkt und das Auftreten von Krankheiten verringert werden. Trotz erheblicher Fortschritte bei der Erforschung der neonatalen Diarrhöe ist sie immer noch eine der häufigsten Todesursachen bei Kälbern.
Es gibt zahlreiche infektiöse und nicht-infektiöse Ursachen, die mit Kälberdurchfall in Verbindung gebracht werden – denn es handelt sich eher um ein Symptom und nicht um eine einzelne Krankheit. Zu den infektiösen Auslösern zählen u.a. Bakterien wie E. coli, Salmonella oder Clostridium perfringens, Viren wie Rotaviren und Coronaviren sowie Protozoen wie Cryptosporidien und Kokzidien (Abbildung 2).
Abbildung 2: Die häufigsten Bakterien, die Kälberdurchfall verursachen, sind E. coli, Clostridium perfringens und Salmonellen. Viren, die Kälberdurchfall verursachen können, sind: Rotaviren, Coronaviren, das bovine Virusdiarrhoe-Virus sowie das bovine Herpesvirus 1. Einige Protozoenarten wie Kryptosporidien und Kokzidien sind ebenfalls für Kälberdurchfall verantwortlich.
Einige der Erreger, wie z.B. E. coli, produzieren Toxine, welche Enzymkaskaden aktivieren und darüber eine Freisetzung von Chloridionen in das Darmlumen auslösen können. Natriumionen folgen diesem Gradienten passiv, um die Elektronenneutralität aufrechtzuerhalten. Mit dem resultierenden Anstieg des osmotischen Drucks im Darm steigt auch die Menge an Wasser im Darmlumen. Man bezeichnet diese Pathogenese als sekretorische Diarrhoe. Andere Erreger – typischerweise Rotaviren und Coronaviren – induzieren die osmotische Diarrhöe. In diesem Fall greifen die Erreger die Darmzotten an und verursachen eine Zottenatrophie, wodurch die Verdauungs- und Absorptionskapazität des Darms herabgesetzt wird. Nicht resorbierte Nährstoffe verbleiben im Darm und führen zu einem erhöhten osmotischen Druck und zur Wasseransammlung im Darmtrakt (Abbildung 3).
Abbildung 3: Die Mechanismen von sekretorischem und osmotischem Durchfall. In beiden Fällen kommt es zu einer Nettobewegung von Wasser in den Darm, was zu Durchfall führt.
Unabhängig von Form oder Erreger des Durchfalls, kommt es zu einem erhöhten Verlust an Elektrolyten und Wasser über den Kot und häufig auch zu einer verminderten Tränkeaufnahme. Die Folge ist eine Dehydratation, welche zu einer schweren metabolischen Azidose, Elektrolytverschiebungen und einer negativen Energiebilanz führen kann. Selbst wenn sich die Kälber vom Durchfall erholen, erreichen sie oftmals nicht das Leistungsniveau gesunder Tiere.
Eine Studie über die langfristigen Auswirkungen der Cryptosporidiose auf das Wachstum von Kälbern zeigte, dass Tiere, bei denen eine schwere Cryptosporidiose diagnostiziert wurde, auch noch nach 6 Monaten deutlich geringere Gewichtszunahmen aufwiesen, als Kälber welche nur geringfügig klinische Anzeichen einer Infektion zeigten. Dies unterstreicht die negativen Langzeitauswirkungen dieses Krankheitserregers auf Faktoren wie Gewichtszunahme und Produktionseffizienz.
Für jeden Betrieb ist es wichtig, eine effektive Strategie zur Prävention und Behandlung von Kälberdurchfall zu etablieren, da schnell gehandelt werden muss, wenn es zum Auftreten von Durchfall kommt. Vorrangig gilt es, den Flüssigkeitsverlust des Kalbes zu minimieren, um eine Dehydratation zu vermeiden und das Risiko einer metabolischen Azidose zu verringern. Die Stabilisierung der Darmmikrobiota und die Förderung der Regeneration der Darmzotten sind weitere wichtige Maßnahmen bei der Behandlung von Kälberdurchfall.
Bei der Behandlung von Durchfall greift man auf zwei wesentliche Strategien zurück. Die erste besteht darin, den Flüssigkeitsverlust durch die Gabe von elektrolythaltigen Produkten wie beispielsweise Prolyt Pack® Extra zu kompensieren. Bei der zweiten Strategie geht es darum, den Flüssigkeitsverlust an sich durch den Einsatz kotandickender Stoffe zu reduzieren. Diese Strategie reduziert den Flüssigkeitsverlust und hält die Flüssigkeit im Körper.
DiaReset: Teil einer effektiven Strategie.
Letztere Strategie wird mit dem Einsatz des Ergänzungsfuttermittels DiaReset, welches Kälbern beim Einsetzen des Durchfalls gefüttert wird, verfolgt. Ziel ist es die Intensität des Durchfalls zu lindern, den Flüssigkeitsverlust zu reduzieren, die Integrität des Darms wiederherzustellen und Leistungsverluste zu minimieren. Da das Produkt Guarkernmehl enthält, bietet es eine schnelle und wirksame Hilfe, wenn sie benötigt wird.
Guarkernmehl besteht hauptsächlich aus Galaktomannan, einem Polysaccharid, welches bei Kontakt mit Flüssigkeit ein Gel bildet. Dadurch erhöht sich Viskosität und das Volumen des Kots, die Passagerate wird verlängert und die Kotabsatzfrequenz verringert. Außerdem ist es zu fast 100 % fermentierbar und wirkt sich positiv auf das Wachstum der Darmmikrobiota aus.
Das Darmmikrobiota wird durch die, in DiaReset enthaltenen probiotische Stämme unterstützt. Sie tragen dazu bei das Wachstum von Pathogenen zu unterdrücken und gleichzeitig das, nützlicher Milchsäurebakterien zu fördern. Darüber hinaus sind sie an einer positiven Immunmodulation beteiligt und verbessern die Nährstoffverdaulichkeit durch die Produktion von Verdauungsenzymen.
Präbiotische Hefezellwände aus hydrolysierter Hefe ergänzen die synbiotische Wirkung. Der Einsatz fördert die Bindung gramnegativer Krankheitserreger wie E. coli und Salmonellen und trägt dazu bei, dass diese Erreger nicht an der Darmwand anhaften, sondern das Immunsystem modulieren und stimulieren. Die Hefezellwände liefern auch funktionelle Amino- und Nukleinsäuren, die die Entwicklung des Darms und der nützlichen Darmmikrobiota unterstützen.
DiaReset enthält zusätzlich Saponine – Verbindungen, die Teil des Abwehrmechanismus einiger Pflanzen sind. Diese Saponine wirken nachweislich antiprotozoisch, antibakteriell, entzündungshemmend und immunstimulierend. Ihre Wirkung gegen Protozoen ist besonders wichtig, da Cryptosporidien eine der Hauptursachen für Kälberdurchfall sind. Durch Komplexbildung mit einem Cholesterinbaustein der Zellmembranen von Protozoen können Saponine Porenbildung, Zelllyse und Zelltod auslösen.
Zudem ist DiaReset mit Vitaminen und einer hoch bioverfügbaren Zinkquelle angereichert, um die Immunfunktion zu unterstützen. Zink hat viele Funktionen, darunter die eines Antioxidans, die Unterstützung des Immunsystems und die Reparatur und Heilung von Gewebe. Dies gilt auch für den Darm, wo Zink die Zellproliferation stimuliert, zur Wiederherstellung der Schleimhaut beiträgt und somit die Barrierefunktion verbessert.
Nachgewiesene Ergebnisse.
In einem 12-wöchigen Feldversuch wurde die Wirkung von DiaReset auf die Regeneration und Leistung von Kälbern mit Durchfall untersucht. Kälber (n=23), die jünger als zwei Wochen alt waren und Anzeichen von Durchfall zeigten, wurden der Versuchsgruppe zugeteilt. Die Kontrollgruppe (n=22) bestand aus gesunden Kälbern, die in Bezug auf Alter, Geschlecht und Parität zu der Behandlungsgruppe identisch waren. Die Kälber der Behandlungsgruppe erhielten zweimal täglich 100 g DiaReset, bis keine Anzeichen von Durchfall mehr sichtbar waren. Die Kontrollgruppe erhielt kein Ergänzungsfutter.
Die Beurteilung der Kotkonsistenz erfolgte nach folgender Skala: 1 = physiologisch normaler Kot, 2 = breiiger Kot, 3 = dünnflüssiger Kot, der auf der Einstreu liegen bleibt, 4 = sehr dünnflüssiger Kot, der durch die Einstreu sickert. Zusätzlich wurde der Gesundheitszustand der Tiere beurteilt und die Futteraufnahme sowie das Körpergewicht erfasst. Im Durchschnitt trat Durchfall zum ersten Mal zwischen dem 9. und 10. Lebenstag auf.
In der Studie zeigten 81 % der Kälber bereits am dritten Tag nach der Verabreichung von DiaReset eine normale Kotkonsistenz (Grad 1), nach vier Tagen stieg die Zahl auf 91 % der Kälber an, bei einer entsprechenden Verbesserung der Gesundheitswerte (Abbildung 4).
Obwohl die Tageszunahmen von Kälbern mit Durchfall oft niedrig sind, was vor allem auf das geschädigte Darmepithel und die verminderte Futteraufnahme zurückzuführen ist, zeigten die mit DiaReset supplementierten Kälber signifikant höhere Zunahmen in den ersten 28 Lebenstagen. Durch die hohe Akzeptanz von DiaReset konnte zudem eine reduzierte Futteraufnahme vermieden werden.
Abbildung 4: Durchschnittliche Kotkonsistenz und Gesundheit von Kälbern mit Durchfall, die mit DiaReset supplementiert wurden. Am 3. Tag hatten 81% der Kälber die mit DiaReset gefüttert wurden eine normale Kotkonsistenz (Grad 1), dieser Wert stieg nach 4 Tagen auf 91% der Kälber. Der Gesundheitswert folgte verbesserte sich entsprechend.
Unabhängig vom gewählten System ist eine schnelle Reaktion beim Auftreten von Kälberdurchfall erforderlich. Die einzigartige Kombination der Inhaltsstoffe von DiaReset kann dazu beitragen, den Flüssigkeitsverlust bei durchfallerkrankten Kälbern zu verhindern oder schnell zu reduzieren und darüber hinaus eine effektive Regeneration unterstützen, damit die Kälber wieder ihr vorheriges Leistungsniveau erreichen.
Mit DiaReset ist man immer einen Schritt voraus.